Mitwirkung

Die Bevölkerung bringt sich ein

Die Vision «Lebensraum Metalli» und der aktuelle Stand der Planung kommen gut an.
Werner Schaeppi
Lesezeit: 5 Min
Bild: Fotozug.ch
Die Teilnehmenden der aktuellen Phase der Mitwirkung schätzen die geplante Aufwertung des Gebiets Metalli zu einem multifunktionalen, pulsierenden, für alle zugänglichen Lebensraum, die zusätzlichen Wohnungen, das klare Bekenntnis zur Nachhaltigkeit und den Respekt vor den heute vorhandenen Qualitäten. Viele nutzten die Gelegenheit aber auch, um – neben all den positiven Reaktionen – Anliegen, Bedenken oder Fragen an die Bauherrschaft vorzubringen.

Eine kleine Ausstellung zeigte Ende 2022 in der Metalli den aktuellen Stand der Planung auf und bot Interessierten die Möglichkeit, direkt mit Projektverantwortlichen in persönlichen Dialog zu treten. Zusätzlich stand elektronisch und in Papierform ein Fragebogen zur Verfügung, über den man sich schriftlich äussern konnte. Der Austausch mit Interessierten diente der Bauherrschaft dazu, noch einmal Reaktionen, Ideen und Anregungen für die Entwicklung aufzunehmen.

Der Lebensraum Metalli soll allen offenstehen

Die zentrale Erkenntnis aus der aktuellen Mitwirkung: Das bisher Erarbeitete kommt gut an. Besonders wichtig ist den Mitwirkenden, dass der Lebensraum Metalli wirklich allen Bevölkerungsschichten und über die Ladenöffnungszeiten hinaus offensteht. Ein Aufenthalt soll jederzeit, ohne Konsumationsdruck und in angenehmer Atmosphäre möglich sein. Aber auch die geplante Begrünung und die Aktivierung des Raumes finden grossen Anklang. Überraschend hohen Zuspruch erhielt beispielsweise die Idee, einen Teil der Fassaden zu begrünen. Setzt die Bauherrschaft diese Vision gut um, wird der Lebensraum Metalli − wie es ein Teilnehmer formuliert − zur «grünen Oase in der Stadt».

Die am häufigsten geäusserte Sorge gilt dem Erhalt der gläsernen Überdachung von Einkaufspassage und Innenhof. Das Glasdach soll in einer geeigneten Form erhalten bleiben, weil es auch bei schlechtem Wetter einen angenehmen Aufenthalt ermöglicht und als identitätsstiftendes, charakterisierendes Merkmal der heutigen Erscheinung eine besondere Atmosphäre schafft. Heutige Bewohner der Metalli schätzen zudem, dass das Glasdach die oberhalb gelegenen Wohnungen und Arbeitsräume vor Lärm schützt. Als weitere Forderung lässt sich aus der Befragung ableiten, dass der Lebensraum Metalli weiterhin auch als Einkaufsort attraktiv bleiben muss, wobei insbesondere auch Anbieter und Produkte aus der Region mehr Gewicht erhalten sollen.

Von den Mitwirkenden sehr geschätzt wird, dass aus der früheren Mitwirkung die Forderung nach einembelebten Platz aufgenommen wurde. Die vom Architekturbüro Hosoya Schäfervorgeschlagene Lösung bricht die bestehende Fassade an der Stelle auf, wo sie dem Bahnhof am nächsten liegt, und schafft dort einen vielseitig nutzbaren Platz als Eingangstor an der zunehmend wichtigen Fussgängerverbindung zum Bahnhof. Auf der gegenüberliegenden Seite der Baarerstrasse soll eines Tages mit der Realisation des Bebauungsplans «Baarerstrasse West» ebenfalls ein entsprechender Platz entstehen, womit die städtebauliche Vision ihre volle Wirkung entfaltet. Ob zudem auf der Baarerstrasse auch noch eine 30er-Zone realisiert werden kann, wie das einige Teilnehmende wünschen, liegt in der Kompetenz der Behörden. Sicher ist, dass die Verbindung Bahnhof–Metalli für Fussgänger und Langsamverkehr attraktiver werden soll.

Durchmischtes Wohnen gewünscht

Auch die geplanten rund 150 neuen Wohnungen im Herzen der Stadt erscheinen den Mitwirkenden richtig und wichtig – teils aus eigenem Interesse an einer Wohnung, vor allem aber für die künftige Entwicklung der Stadt. Der Grundsatz scheint breit verankert zu sein, wonach bereits bebaute Gebiete verdichtet werden sollen, statt am Siedlungsrand weiteren Grünraum zu opfern. So stösst denn auch die Idee eines 70-Meter-Wohnturms an der Baarerstrasse kaum auf Kritik. Praktisch einhelligen Zuspruch findet in der strukturierten Befragung auch das breitgefächerte Wohnangebot für durchmischte Zielgruppen und namentlich, dass 20 Prozent der neuen Wohnungen gemäss dem kantonalen «Gesetz über die Förderung von preisgünstigem Wohnungsbau» angeboten werden. Bewohnerinnen und Bewohner der heutigen Metalli sollen zudem bei der Vergabe der neuen Wohnungen Vorrang erhalten. Anderen Mitwirkenden liegt vor allem das Thema «altersgerechte Angebote» am Herzen, und zwar nicht nur in Bezug auf die Wohnungen, sondern auch im Hinblick auf die Gestaltung des Ladenmixes, die Gastronomie und die kulturellen und gesellschaftlichen Events und Treffpunkte.

Aus den schriftlichen Kommentaren im Fragebogen sowie den persönlichen Gesprächen ergeben sich zahlreiche weitere, individuelle Vorschläge und Inputs, welche die Projektverantwortlichen nun prüfen und gegebenenfalls für die weitere Entwicklung aufnehmen.

Mitwirkung grossgeschrieben

Die Entwicklung des Lebensraums Metalli steht ganz unter dem Zeichen der Mitwirkung. Die Bauherrschaft pflegt über Ausstellungen und Gespräche in der Einkaufspassage Metalli, schriftliche/elektronische Umfragen, Infoveranstaltungen, Gruppengespräche sowie die Website www.lebensraum-metalli.ch einen kontinuierlichen Austausch mit interessierten Kreisen und Individuen. Schon 2019 flossen erste Ideen und Anregungen aus dem Dialog mit der Öffentlichkeit in die Aufgabenstellung des städtebaulichen Verfahrens ein. Das Journal «Lebensraum Metalli» orientiert in loser Folge über den aktuellen Stand sowie die Hintergründe der Entwicklung.

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Mitreden

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Mit der Entwicklung der Stadt Zug verändern sich auch die Anforderungen an einzelne Stadtteile. Der Lebensraum Metalli entsteht im Dialog mit der interessierten Bevölkerung und den Behörden der Stadt Zug. In unserer Vision haben wir bereits viele Anregungen und Wünsche aufgenommen.
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